Sie möchten Ihre Einladungen, Grußkarten oder Geschenkkärtchen auf individuelle und ausgefallene Art beschriften? Eigenhändig originalgetreue Urkunden oder andere Dokumente für Rollenspiele oder Reenactment herstellen? Oder einfach die eine oder andere Kalligraphie-Schrift lernen?
Dann besuchen Sie unseren Kalligraphie Kurs "Unziale, Bastarda & Kurrent"!
In unserem Workshop lernen Sie historische Schriftarten aus verschiedenen Jahrhunderten, die auch heute noch die Grundlage der Kalligraphie bilden, kennen und als gestalterisches Element einzusetzen.
Das benötigte Material (Papier, Blanko-Karten, Kalligraphie- und Malstifte, Farben & Pinsel etc.) stellen wir zur Verfügung. Sie erhalten außerdem schriftliches Informationsmaterial zum Nachschlagen für zu Hause.
Kalligraphie © Karin Lackner
Dauer: ca. 4 Stunden
Bild: Remi Jouan, Pantheon, CC BY-SA 3.0
ca. 7. Jh.v.Chr. - 5. Jh.n.Chr.
Monumental- und Buchschrift
Die römische Capitalis gab es in mehreren Varianten, die Capitalis monumentalis, die Capitalis quadrata und die Capitalis rustica.
Die Capitalis hat sich in Form unserer Blockbuchstaben bis heute erhalten.
Bild: Unziale, Public Domain
ca. 4. - 8. Jahrhundert
Buchschrift
Die Unziale hat deutlich rundere Buchstaben als die Capitalis und weist im Gegensatz zu dieser auch geringe Ober- und Unterlängen auf.
Die Unziale war besonders im angelsächsischen Raum beliebt.
Bild: Manuel Strehl, Lombardisch, CC BY-SA 3.0
ca. 10. - 15. Jahrhundert
Buchschrift
Die lombardische Majuskel, auch lombardische Versalien genannt, war eine mittelalterliche Buchschrift, die sich aus der Unziale entwickelte.
Im Jugendstil kam die Schrift kurzzeitig wieder auf.
Bild: Halbunziale, Public Domain
ca. 6. - 12. Jahrhundert
Buchschrift, Auszeichnungsschrift
Die Halbunziale war ähnlich beliebt wie die Unziale und auf dem Kontinent bis ins 8., in Irland bis ins 12. Jahrhundert in Gebrauch.
Sie entwickelte sich nicht, wie der Name vermuten lässt, aus der Unziale, sondern aus der jüngeren römischen Kursive.
Bild: Karolingische Minuskel, Public Domain
ca. 8. - 11. Jahrhundert
Buchschrift, Urkundenschrift
Die karolingische Minuskel war die Hofschrift des fränkischen Reiches. Aus ihr entwickelten sich die Kleinbuchstaben aller abendländischen Schriften.
Charakteristisch für die Schrift sind die keulenförmig verdickten Oberlängen.
Bild: Angelsächsische Spitzschrift, Public Domain
ca. 7. - 9. Jahrhundert
Buchschrift, Urkundenschrift
Die angelsächsische Spitzschrift entwickelte sich aus der irischen Schrift und wurde im 8. Jh. auch auf dem Kontinent übernommen.
Sie wurde bereits im 9. Jh. von der karolingischen Minuskel verdrängt, nur in Britannien wurde sie noch einige Zeit für englische Texte verwendet.
Bild: Bastarda, Public Domain
ca. 14. - 16. Jahrhundert
Urkundenschrift, Buchschrift, Geschäftsschrift
Die Bastarda weist sowohl Züge einer gebrochenen Buchschrift als auch die Kursivität einer Schreibschrift auf.
Als Urkundenschrift entstanden, wurde sie bald auch als Buchschrift sowie aufgrund ihrer flüssigen Schreibbarkeit auch als Geschäftsschrift eingesetzt und war die häufigste mittelalterliche Schrift.
Bild: Kurrentschrift, Public Domain
16. - 20. Jahrhundert
Alltagsschrift (Verkehrsschrift)
Die Kurrentschrift entwickelte sich aus der Bastarda und ist die typische Alltagsschrift im deutschen Sprachraum ab dem Ende des Mittelalters bis ins 20. Jahrhundert.
Gebildete Personen lernten neben der lateinischen Schrift stets auch die Kurrentschrift - bis sie 1941 unter Hitler verboten wurde. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie kurzzeitig als Form des Schönschreibens wieder unterrichtet.
Bild: -donald-, Sütterlin, CC BY-SA 3.0
20. Jahrhundert
Alltagsschrift (Verkehrsschrift)
Die Sütterlinschrift oder kurz Sütterlin wurde 1911 vom Grafiker Ludwig Sütterlin entwickelt und ist eine vereinfachte Variante der Kurrentschrift.
Die Sütterlinschrift wurde nur in deutschen, nicht jedoch in österreichischen Schulen unterrichtet. Auch die Sütterlinschrift wurde 1941 unter Hitler verboten.
Wenn Sie sich speziell für die unterschiedlichen Arten der Kurrentschrift interessieren und diese lesen lernen möchten, empfehlen wir ergänzend oder statt der Einheit 3 unseres Kalligraphie Kurses unseren Spezial-Workshop Kurrentschrift lernen.
Der Spezial-Workshop ist kein Kalligraphie Kurs, in dem Sie die Kurrentschrift schreiben lernen, sondern ein "Kurrent-Lesekurs", in dem Sie die zahlreichen, sich über die Jahrhunderte verändernden Formen der Kurrentschrift im Detail kennenlernen.
Nach dem Workshop können Sie nicht nur verschiedene Kurrentschriften aus fünf Jahrhunderten lesen, sondern auch kurrentgeschriebene Texte anhand bestimmter Schriftdetails zeitlich einordnen. Zahlreiche Lese- und Datierungsübungen sind im Kurs enthalten.